Wochenbericht 35/2024

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SMI steigt auf 12’347 Punkte

Der Swiss Market Index lag am Freitagabend bei 12’347 Punkten (+1.3% gegenüber der Vorwoche). Es gab fast durchwegs Gewinner. Swiss Re (+8%) berichtete über ein solides erstes Halbjahr mit einer Eigenkapitalrendite von 20.1% und über eine starke Solvabilitätsquote von 276%. Die Widerstandsfähigkeit wurde weiter gesteigert, indem Swiss Re bei der Zeichnung von Neugeschäft einen disziplinierten Ansatz verfolgte und bei den Bestandsportefeuilles die Schadentrends genau beobachtete. John Dacey, Group CFO von Swiss Re, ergänzte: «Diese Ergebnisse verdeutlichen unseren Fokus auf disziplinierte Kapitalallokation und auf die Qualität unserer Versicherungs- und Anlageportefeuilles. Zudem wirken sich die höheren Zinsen weiterhin positiv auf unsere Kapitalerträge aus.»

Der Rückversicherungsbedarf steigt. Die Periode mit schönen Prämien scheint in der Zukunft zu liegen. Denn schwere Unwetter nehmen zu. Allein jene in den USA machten 70% der weltweit versicherten Schäden aus. Balz Grollimund, Head of Catastrophe Perils bei Swiss Re, sagte: «In den letzten Jahren haben sich schwere Unwetter als Haupttreiber für einen signifikanten Anstieg der versicherten Schäden erwiesen. Dies ist auf die wachsende Bevölkerung und die höheren Immobilienwerte in städtischen Gebieten zurückzuführen sowie auf die höhere Anfälligkeit der versicherten Objekte für Hagelschäden. Daher werden Schadenereignisse in Milliardenhöhe aufgrund dieser Gefahr wahrscheinlich immer häufiger auftreten.»

In der vergangenen Woche stagnierte der Nestlé-Aktienkurs, erholte sich aber zumindest vom Fünfjahrestief (86.00 CHF) am Freitagmorgen. Der Nahrungsmittelkonzern wechselte nach sieben Jahren den CEO per sofort aus. Der Wechsel an der Spitze war keine grosse Überraschung, denn in der Kultur des Nahrungsmittelkonzerns vermochte der extern herbeigerufene Mark Schneider kaum mehr Substanzielles zu bewegen. Das verunsicherte wichtige Investoren. Das Wertesystem greift mit Laurent Freixe auf einen Nestlé-Veteran, der seine Laufbahn im Konzern vor knapp 40 Jahren als Vertriebs- und Marketingleiter begonnen hat. Er kennt Nestlé aus dem Effeff, lebt die Kultur und Werte des Unternehmens und geniesst vor allem das Vertrauen von Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke, mit dem er viele Jahre lang eng zusammenarbeitete.

Der tiefe Nestlé-Aktienkurs allein ist nicht besorgniserregend. Vielmehr gilt es für den neuen CEO, an den Investorentagen im November wieder Zuversicht zu vermitteln, dass man selbstverschuldete Probleme (z. B. überteuerte Übernahmen im Bereich Nestlé Health Science), das schwache organische Wachstum und die wenig berauschende Entwicklung der Marktanteile wieder in den Griff bekommt. Dabei wird er auf einer starken internen Unterstützung aufbauen können.

Sinkende Zinsen, welche am Zentralbankentreffen in Jackson Hole signalisiert wurden, regen die Bautätigkeit an. Darüber können auch konjunkturelle Skeptiker nicht hinwegsehen. Die Kursentwicklung in der vergangenen Woche vom Baustoffkonzern Holcim und vom Bauchemiekonzern Sika (je +4%) war infolgedessen wenig überraschend.

Thema der Woche: Positive Signale aus Jackson Hole

Das wichtigste Jahrestreffen von Zentralbankern findet jeweils in den Rocky Mountains statt. Einmal mehr nutzte der Vorsitzende der US Federal Reserve (Fed), Jay Powell, die Plattform, um eine richtungsweisende Botschaft zu vermitteln. Seine wirkungsmächtigste Rede hielt er im späten August 2022, als er Schmerzen für Haushalte, Unternehmen und Investoren versprach im Bestreben, die Inflation zu bändigen, und dass die Fed nicht eher ruhen werde, bis sie zuversichtlich sei, mit aggressiver Entschlossenheit die Inflation im Griff zu haben.

Mit seiner Rede am vergangenen Freitag konkretisierte er die Zinswende. Die Zeit für eine Anpassung der Geldpolitik sei gekommen. Er verwies auch auf den Arbeitsmarkt. Wenn die Arbeitsmarktbedingungen tatsächlich weniger angespannt sind als vor der Pandemie, wirft dies die Frage auf, warum das aktuelle Zielband für die Leitzinsen von 5.25% bis 5.50% immer noch viel höher ist als damals. An der kommenden Fed Sitzung in drei Wochen dürften jedenfalls das Ende der gegenwärtigen Hochzinspolitik und gleichzeitig der Beginn des Leitzins-Senkungszyklus in den USA formell eingeläutet werden.

Das neue Regime ist ein weiterer Schritt Richtung Normalität. Wer den Mut hatte, deckte sich in den letzten Wochen mit Anleihen mit langfristiger Duration ein. Vielleicht ist das lange Ende am Anleihenmarkt derzeit sogar etwas überkauft. Aber die gegenwärtige Spanne von US Leitzinsen passt nicht mehr in eine Phase, in der die Güterpreisinflation auf Null gesunken ist und kalkulatorische Faktoren wie ein fiktiver Wohnungspreis den Hauptteil der Dienstleistungspreisinflation ausmachen.

Für die Fed rückte der Arbeitsmarkt stärker in den Vordergrund, da sie schliesslich den gesetzlichen Auftrag hat, nicht nur für Preisstabilität zu sorgen, sondern auch für maximale Beschäftigung. Die Geldpolitik steht auch im Fokus der US-Präsidentschaftswahlen. Das Trump-Lager will vermeiden, den Eindruck zu erwecken, dass die Inflation besiegt sei. Das Harris-Lager will sinkende Zinsen, damit wieder netto mehr Geld übrig bleibt – nach allen Zahlungen für Hypothekarkredite, Leasingraten, Kreditkartenüberzüge und Stipendienkredite. Vermögens- und einkommensschwache Haushalte sowie die gesamte Mittelschicht würden von Zinssenkungen unmittelbar am stärksten profitieren.

Die wichtigsten Termine in der neuen Woche

26. August 2024 Deutschland: ifo Aktuelle Lage und Erwartungen August
27. August 2024 USA: Conference Board Verbrauchervertrauen
29. August 2024 Eurozone: Wirtschaftsstimmung Industrie und Dienstleistungen August
30. August 2024 USA: PCE (Kern-)Inflation Juli, UoM Konsumentensentiment August

Veranstaltungen

Informationsveranstaltung für Privatpersonen – Vortragssprache Schweizerdeutsch – Geld anlegen ist auch Vertrauenssache

Am Dienstag, 27. August 2024 findet bei uns im Lüssihof unsere nächste Informationsveranstaltung für Privatpersonen statt. Dieser Anlass richtet sich primär an Interessierte, die uns näher kennenlernen möchten.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier:

Zur Anmeldung


Zugerberg Finanz Marktupdate – September 2024
«Zinsen 2024 und 2025 – wie weit geht’s runter?»

Datum: Di., 10. September 2024
Zeit: 08.00 Uhr (25 Minuten mit Q&A)
Sprache: Deutsch
Medium: Online-Event via Zoom

Zur Anmeldung


Informationsveranstaltung für Privatpersonen – Vortragssprache Englisch – Trust in Transparency

Am Donnerstag, 22. Oktober 2024 um 18:00 Uhr findet bei uns eine Informationsveranstaltung für Privatpersonen auf Englisch statt. Der Anlass richtet sich an englischsprachige Personen, die sich unverbindlich einen Eindruck zu unserem Unternehmen verschaffen wollen.

Anmelden können Sie sich im englischsprachigen Bereich unserer Webseite.

Marktdaten

Aktienmärkte Seit 31.12.23
SMI 12'347.5 +10.9%
SPI 16'399.1 +12.5%
DAX € 18'633.1 +11.2%
Euro Stoxx 50 € 4'909.2 +8.6%
S&P 500 $ 5'634.6 +18.1%
Dow Jones $ 41'175.1 +9.2%
Nasdaq $ 17'877.8 +19.1%
MSCI EM $ 1'100.7 +7.5%
MSCI World $ 3'649.6 +15.2%
Obligationenmärkte Seit 31.12.23
SBI Dom Gov TR 222.2 +3.4%
SBI Dom Non-Gov TR 118.1 +2.7%
Immobilienmärkte Seit 31.12.23
SXI RE Funds 493.0 +6.7%
SXI RE Shares 3'483.3 +8.5%
Rohstoffe Seit 31.12.23
Öl (WTI; $/Bbl.) 74.8 +4.4%
Gold (CHF/kg) 68'493.3 +22.7%
Wechselkurse Seit 31.12.23
EUR/CHF 0.9490 +2.2%
USD/CHF 0.8479 +0.8%
EUR/USD 1.1192 +1.4%
Kurzfristige Zinsen
3M Prog. 3M Prog. 12M
CHF 1.21% 1.0%–1.2% 1.0%–1.2%
EUR 3.53% 3.2%–3.4% 2.7%–2.9%
USD 5.08% 5.0%–5.1% 3.8%–4.2%
Langfristige Zinsen
10-Jahre Prog. 3M Prog. 12M
CHF 0.43% 0.5%–0.7% 0.6%–0.9%
EUR 2.21% 2.2%–2.5% 2.1%–2.3%
USD 3.80% 4.0%–4.3% 3.3%–3.6%
Teuerung
2023 2024P 2025P
Schweiz 1.5% 1.3% 1.0%
Euroland 2.6% 2.2% 2.1%
USA 3.0% 2.0% 2.2%
Wirtschaft (BIP real)
2023 2024P 2025P
Schweiz 1.3% 1.3% 1.0%
Euroland 1.2% 1.5% 2.0%
USA 2.6% 2.3% 1.7%
Global 2.9% 3.2% 3.2%
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