Wochenbericht 42/2025

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Viele Schlagzeilen in der vergangenen Woche

Eine schlagzeilenträchtige Woche begann damit, dass der französische Premierminister Sébastien Lecornu in Paris zurücktrat, nur um kurz darauf wieder ernannt zu werden. In Washington fehlten durch den Shutdown zahlreiche volkswirtschaftliche Daten. So fiel beispielsweise die Veröffentlichung von Arbeitsmarkt-Statistiken aus. Doch von privater Seite erhobene Grössen deuten darauf hin, dass der Arbeitsmarkt stagniert. Das ist jedoch nicht alles. In den USA, einem klassischen Einwanderungsland, ist erstmals in der Geschichte der Einwanderungssaldo negativ.
Bereits zeigen sich erste Konsequenzen daraus: Die Wohnungsnachfrage lässt nach, der Konsum stagniert, das landwirtschaftliche Ernten verteuert sich und die verbleibenden Arbeitskräfte werden teurer. Es kommen Zweifel an der volkswirtschaftlichen Resilienz auf. War früher das Bruttoinlandprodukt in den USA um jährlich 3% gewachsen, liess sich ein Drittel auf die Immigration zurückführen. Deshalb ist das Wachstumspotenzial von vielen Ökonomen in jüngster Zeit auf jährlich 2% reduziert worden.
Negativ waren auch die Schlagzeilen rund um den traditionsreichen US-Automobilzulieferer First Brands, der mit Verpflichtungen von mehr als 10 Milliarden Dollar Konkurs ging. Zahlreiche Banken und Ratingagenturen haben die jahrelang aufgebauten ausserbilanziellen Finanzierungspraktiken nicht entdeckt. Wer wirklich glaubt, dass ein Scheibenwischerproduzent in einer stagnierenden Branche ein Lieferkettenfinanzierungsprogramm mit 17% Rendite erfolgreich stemmen kann, muss naiv sein. «Eine solch ausserordentlich hohe Verzinsung hätte ein klares Warnsignal für die finanzielle Notlage des Kreditnehmers sein müssen», resümiert die New York Times.
Der Waffenstillstand im zweijährigen Gazakrieg reduzierte die Risikoprämie auf Öl. Zudem wird auch weiterhin mit einem beträchtlichen Überangebot auf dem Markt gerechnet. Mit 58 Dollar pro Fass Rohöl fiel der Preis auf ein derart tiefes Niveau zurück, das wir über längere Zeit zuletzt im Frühjahr 2021 gesehen haben.
Die grössten Auswirkungen in der vergangenen Woche hatten jedoch die in Peking beschlossenen, verschärften Exportbedingungen für Seltene Erden. China hat sich im Laufe der Jahrzehnte rund 90% der Weltkapazitäten gesichert. Ohne diese kritischen Rohstoffe können weder Windräder noch Waffen, weder Halbleiter noch Autos hergestellt werden. Nun schrillen die Alarmglocken im Westen, der sich in den Jahrzehnten der grenzenlosen Globalisierung auf ewig funktionierende Lieferketten verliess. Donald Trump reagierte damit, dass er «massive» (zusätzliche) Zölle auf chinesische Güter erheben würde. Für ein Gipfeltreffen mit Xi Jinping sehe er «keinen Grund» mehr. Die höheren Zölle haben für China jedoch längst ihren Schrecken verloren.
Unter dem Strich blieb der SMI wenig verändert (-0.2% in der vergangenen Woche), aber die US-Aktienmärkte fielen deutlich (-2.5%) zurück. Unsere risikobehaftetsten Portfolios überstanden die vergangene Woche mit einem leichten Rückgang (-0.3%) und zeigten sich deutlich stabiler als der von US-Aktien dominierte Weltaktienindex (-2.1%).

Thema der Woche: Zu wenig investiert?

In der Schweiz ist das Sparen beinahe ein Volkssport. Es wird gespart, und für die Vorsorge ist dies auch wichtig. Fast noch wichtiger ist allerdings, das Geld richtig zu investieren. Es wird zwar viel gespart, aber zu wenig investiert. Insbesondere Frauen vernachlässigen das Wertpapiersparen, wie eine Studie der Hochschule Luzern jüngst bestätigte. Zahlreiche Ersparnisse im Vorsorgebereich liegen unverzinst brach, dabei sollte gerade jener Sparanteil, der wirklich langfristigen Zwecken dient, möglichst in vermögensverstärkenden Realanlagen investiert werden.

Mit Sparen allein kann man das Vorsorgeziel kaum erreichen. In der langen Frist ist man auf die Verzinsung des Kapitals angewiesen. Mit den allersichersten Anleihen kommt man nicht weit. Die zehnjährigen Anleihen der Eidgenossenschaft werfen gerade einmal eine Rendite von 0.2% jährlich ab. Mit Immobilien in der Ausgestaltung von Schweizer Immobilienfonds kann man mit einer Ausschüttungsrendite von rund 2.2% rechnen. Das liegt dann immerhin schon über der Inflationsrate und sorgt für eine reale Werterhaltung.

Doch um an der realen Wirtschaft zu partizipieren, sollte eine Aktienquote für wirklich langfristige Anlagen im Bereich zwischen 50% und 100% erwogen werden. Mit Aktien lassen sich in Schweizer Franken rund 5% jährlich (nach allen Kosten und Gebühren) realisieren.

Nimmt man zu Schweizer Aktien auch noch ausländische Titel dazu, muss die entsprechende Rendite in Lokalwährung höher liegen. Der Dollar und der Euro werten sich ungefähr um 3% jährlich ab, das britische Pfund eher mehr.

Das Schönste ist nun, wie stark Zinsen und eingesparte Steuern zum Vorsorgeziel beitragen. Eine 35-jährige, alleinstehende Person in Bern investiert in eine dividendenstarke 3a-Vorsorgelösung. Bis 65 kumulieren sich die maximal möglichen Einzahlungen (7’258 Franken) auf 217’000 Franken. Durch Zinsen und Steuerersparnisse resultiert jedoch ein Wert von 521’000 Franken.

Damit lassen sich Lebensträume verwirklichen. Die Disziplin im Vorsorgesparen vermittelt auch eine gute, persönliche Sicherheit gegenüber Unvorhergesehenem. In diesem Sinne ist Wertpapier-Sparen ein Booster für eine glückliche Zukunft.

Die wichtigsten Termine in der neuen Woche

13. Oktober 2025 New York: Jahrestagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds
14. Oktober 2025 Deutschland: ZEW Aktuelle Lage und Konjunkturerwartungen Oktober
15. Oktober 2025 USA: CPI-Inflation und Kerninflation September
17. Oktober 2025 Eurozone: HICP Kerninflation und Inflation September

3a Einzahlung – eine Pendenz?

Bis dato haben wir jeweils im Herbst unseren gemeinsamen Kunden per Post ein Erinnerungsschreiben zugestellt, um auf die Einzahlungen in die 3. Säule hinzuweisen.
Dieser postalische Versand wird in diesem Jahr durch einen elektronischen Newsletter abgelöst. In diesem Newsletter erläutern wir die Vorteile regelmässiger Einzahlungen in die 3. Säule und weisen bestehende Kunden darauf hin, dass sie die Summe der bereits getätigten Einzahlungen in unserer App nachsehen können.
Selbst wer über zwei oder mehrere 3a-Lösungen bei uns verfügt, sieht explizit in allen Lösungen die Kumulierung der Einzahlungen aller 3a-Lösungen im laufenden Jahr, um Zahlungen über das jährliche Maximum von 7’258 Franken (für alle, die an einer Vorsorgeeinrichtung angeschlossen sind) hinaus zu vermeiden.
Wir bieten übrigens jenem Teil unserer Kundschaft, welche die Zugerberg Finanz App per dato noch nicht nutzt, die Möglichkeit an, sich für die entsprechende Einrichtung auf dem Smartphone mit der Zugerberg Finanz in Verbindung zu setzen. Das können wir schliesslich in wenigen Minuten am Telefon erledigen.
Und zur Erinnerung: Den einbezahlten (Maximal-)Betrag kann man in der Steuererklärung für das Jahr 2025 in Abzug bringen. Je nach Standort und Einkommen kann man damit über 2’500 Franken einsparen. Hinzu kommt, dass die Zins- und Dividendenerträge einkommenssteuerbefreit sind. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.
Wir bitten Sie, die Angelegenheit bald zu erledigen, damit Sie das Jahresende stressfrei erleben dürfen.

Herzlich,
Timo Dainese
CEO
Gründer / Geschäftsführender Partner

Marktdaten

Aktienmärkte Seit 31.12.24
SMI 12'481.4 +7.6%
SPI 17'212.2 +11.2%
DAX € 24'241.5 +21.8%
Euro Stoxx 50 € 5'531.3 +13.0%
S&P 500 $ 6'552.5 +11.4%
Dow Jones $ 45'479.6 +6.9%
Nasdaq $ 22'204.4 +15.0%
MSCI EM $ 1'365.7 +27.0%
MSCI World $ 4'237.7 +14.3%
Obligationenmärkte Seit 31.12.24
SBI Dom Gov TR 224.9 +0.6%
SBI Dom Non-Gov TR 121.8 +0.9%
Immobilienmärkte Seit 31.12.24
SXI RE Funds 569.4 +4.7%
SXI RE Shares 4'131.1 +12.7%
Rohstoffe Seit 31.12.24
Öl (WTI; $/Bbl.) 58.9 –17.9%
Gold (CHF/kg) 103'285.8 +34.9%
Bitcoin (USD) 114'341.4 +22.0%
Wechselkurse Seit 31.12.24
EUR/CHF 0.9289 –1.2%
USD/CHF 0.7996 –11.9%
EUR/USD 1.1619 +12.2%
Kurzfristige Zinsen
3M Prog. 3M Prog. 12M
CHF -0.04% 0.2%–0.5% 0.2%–0.5%
EUR 2.01% 1.9%–2.1% 1.7%–1.9%
USD 3.91% 4.0%–4.4% 3.4%–3.8%
Langfristige Zinsen
10-Jahre Prog. 3M Prog. 12M
CHF 0.21% 0.6%–0.9% 0.5%–0.7%
EUR 2.63% 2.8%–3.0% 2.5%–2.8%
USD 4.03% 4.3%–4.6% 3.8%–4.2%
Teuerung
2024 2025P 2026P
Schweiz 0.7% 0.5% 0.5%
Euroraum 2.2% 1.8% 1.8%
USA 2.8% 2.5% 2.3%
Wirtschaft (BIP real)
2024 2025P 2026P
Schweiz 1.8% 1.8% 1.8%
Euroraum 1.5% 1.6% 1.7%
USA 2.6% 1.8% 2.0%
Global 3.0% 3.0% 3.0%
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