Warum wir uns schwer tun, die Bank zu wechseln, und warum die Gründe dafür nicht berechtigt sind

Presse

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Bank Santander in England fand heraus, dass wir mehr an unserer Hausbank hängen als an unserem Partner. Während eine durchschnittliche Beziehung 14 Jahre dauert, bleiben wir im Schnitt 16 Jahre bei einer Bank. 58% der befragten Leute behalten ein Bankkonto während mehr als 10 Jahren. 16% bleiben gar über 30 Jahre bei ihrer Hausbank. Einer kürzlichen Studie von „Which?, the consumer group“ zufolge haben in den letzten 12 Monaten lediglich 2% der Erwachsenen ihre Hausbank gewechselt. Über die vergangenen 2 Jahre hinweg waren es 5%. Über die Hälfte der Befragten hat sogar noch nie die Bank gewechselt.

Neue Bankverbindung

Woher kommt die Zurückhaltung gegenüber einem Wechsel der Bankbeziehung?

Die ehrerbietige Haltung gegenüber grossen Institutionen wird nur langsam vom Konsumverhalten der Neuzeit abgelöst. In der Vergangenheit hatten Familien oft „ihre“ Bank mit „ihrem“ Bankberater, zu der jedes Mitglied bei Erreichen der Volljährigkeit dazustiess. Vielen 18-Jährigen wurde von ihren Eltern schon ein Konto bei der Bank eröffnet, die sie selber ihr ganzes Leben genutzt hatten. Bei einigen passierte dies schon viel früher. Eine hohe emotionale Bindung war die Folge – und diese Emotionalität ist bis heute der Hauptgrund für die Zurückhaltung. Viele haben so zu ihrem Bankberater über die Jahre eine freundschaftliche Beziehung aufgebaut. Die Dienstleistung spielt dabei auch heute noch eine untergeordnete Rolle. Man kann doch diesen „Freund“ nicht wegen etwas besseren Konditionen mit einem Bankwechsel vor den Kopf stossen. Diese Loyalität steht in krassem Widerspruch zu unserem sonst konsum- und preisorientierten Verhalten, siehe Handyabo, Kreditkartengesellschaft, TV-Provider, Lebensmittelanbieter usw., bei welchen wir ausschliesslich auf Preis/Leistung achten. Wie unsinnig diese Loyalität heute ist, sieht man auch daran, dass sie einseitig ist. Oder haben Sie bei Ihrer Hausbank immer noch dieselbe Ansprechperson wie vor 5 Jahren?

Ein weiterer, in der Umfrage genannter Punkt ist die Angst davor, dass bei einem Wechsel etwas schief laufen könnte. Dass der Lohn „verloren“ gehen würde, und dann die Miete nicht bezahlt würde, und Kreditkartenbelastungen nicht ausgeführt würden. Nicht sehr rational. Dass der Wechsel Zeit in Anspruch nehmen würde, wurde ebenfalls genannt, auch dies wohl eher eine (unsinnige) Ausrede. Als weiterer Grund wurde der einfache Zugang genannt. In der Vergangenheit entschieden wir uns oft für die Bank, die am nächsten lag, am liebsten im gleichen Quartier/Wohnort, oder nahe bei der Arbeit. Auch diese Argumentation ist heute hinfällig, da wir kaum mehr persönlich zur Bank gehen. Wir bezahlen via Kreditkarte, E-Banking, und holen unser Bargeld an einem beliebigen Bankomat ab.

Wellen von Bankwechseln gab es in der Vergangenheit immer dann, wenn eine Bank sehr negativ in den Medien war. Dann profitierten insbesondere lokale und kleinere Institute und die Hoffnung, dass sich die Kunden nun mit der gleichen Konsum- und Wirtschaftlichskeitsorientierung um ihre Bankkonti kümmern würden, kam für kurze Zeit auf. Doch schon nach kurzer Zeit ebbte die Bewegung wieder ab und die Bequemlichkeit nahm wieder überhand.

Eine Bequemlichkeit, die Geld kostet, Tag für Tag, und sich heute auch mit Loyalität kaum mehr rechtfertigen lässt. Genauso wie bei anderen Konsumprodukten tun wir gut daran, auch bei der Bank auf Preis und Leistung zu achten. Auch wenn Vergleiche zeitintensiv sind – es lohnt sich. Gerade auch deshalb, weil wir in der Regel sehr lange bei einer Bank bleiben.

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Die richtige Depotbank ist elementare Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermögensverwaltung

Fakt ist: die „richtige“ Depotbank ist eine elementare Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermögensverwaltung. Klar, wir können unsere Vermögensverwaltung über jede Schweizer Bank abwickeln. Die Frage ist zu welchem Preis. Nehmen wir unsere fondsbasierte Lösung: Bei Swissquote kaufen wir alle Fonds ohne Ausgabeaufschläge. Die Courtage roundturn (Kauf und Verkauf zusammen) beträgt 0.5% des Anlagebetrages, und es gibt für Zugerberg Kunden bei Swissquote keine Minimumcourtage. Letzteres ist Voraussetzung dafür, dass man Vermögensverwaltung für kleinere Vermögen und Sparpläne mit Monatsbeiträgen überhaupt anbieten kann, ohne dass die Hälfte des investierten Kapitals für Transaktionsgebühren davonschmilzt. Kaum eine Schweizer Bank verzichtet auf diese Minimumcourtage. Doch es sind nicht nur die Kosten: Heute haben wir über 10.000 Kunden in der fondsbasierten Vermögensverwaltung. Um dieses Geschäft effizient und unter Wahrung der Kundeninteressen zu handhaben, ist ein entsprechendes Handels-Tool notwendig. Dieses Sammelorder-Tool muss hocheffizient und in einem gewissen Sinne auf unsere Bedürfnisse massgeschneidert sein. Welche Schweizer Bank bietet dies für dieses Kundensegment an? Die Abwicklung unserer fondsbasierten Vermögensverwaltung über eine andere Depotbank hätte Mehrkosten von 2-5% pro Jahr zur Folge, und dabei sind Minderrenditen aufgrund tieferer Effizienz bei der Orderplazierung und Execution nicht eingerechnet.

Doch es geht nicht nur um die Kosten und die Effizienz des Tools. Es geht auch um Marktzugang, Geschwindigkeit in der Abwicklung sowie um Service. Nehmen wir unsere einzeltitelbasierte Lösung, welche wir über Credit Suisse abwickeln. Es gibt viele Gründe, warum wir mit Credit Suisse zusammenarbeiten. Wir brauchen einen grossen, global präsenten Partner. Wir müssen unsere Volumen bündeln, um noch bessere Konditionen zu erhalten. Bei der anspruchsvollen ZAM Lösung bewegen wir uns in einem ineffizienten, teils illiquiden Marktsegment. Da ist ein starker, interessierter Partner, welcher eine gewisse Marktmacht besitzt, unabdingbar. Es gibt noch viele weitere Argumente, doch ich will Sie nicht mit Details langweilen. Aber ich wiederhole: Die Wahl der Depotbank, die „richtige“ Depotbank, ist ein elementarer Faktor für den Erfolg der Vermögensverwaltung.

Seit mittlerweile 15 Jahren beschäftige ich mich täglich mit Wirtschaftsnachrichten, Aktienmärkten, Handelsplätzen, Fondskursen, Obligationenverfallrenditen, Banken und vielen weiteren für die Finanzmärkte und Vermögensverwaltung relevanten Themen. Das sind oftmals hochkomplexe Zusammenhänge – schwere Kost, wie man so schön sagt. Doch in der Regel sind sie lern-, fass- und nachvollziehbar, wenn nötig mit in- und/oder externer Unterstützung.

Viel Zeit verbringe ich auch in Beratungsgesprächen mit Kunden und Interessenten. Auch hier habe ich in den vergangenen Jahren viel gelernt. Über Risikofähigkeit, Risikoneigung, doch auch über Träume, Wünsche, Bedürfnisse und Ängste. Aber auch hier: nachvollziehbare, verständliche Themen. Niemand verliert gerne hart erarbeitetes Vermögen. Eine möglichst gute Rendite bei möglichst kleinem Risiko ist oft der Wunsch. Verständlich, wenn auch nicht unbedingt realistisch. Darüber kann und muss man in der Beratung sprechen. Lösungen aufzeigen. Chancen und Risiken erläutern. Das eine geht eben nicht ohne das andere. Oft zeigt sich: Unsere Philosophie, unsere Dienstleistung, aktive und unabhängige Vermögensverwaltung, frei von Interessenskonflikten, transparent, einfach, nachvollziehbar, überzeugen. „Ok, Herr Dainese, das gefällt mir, lassen Sie uns das umsetzen.“  „Das freut mich, gerne.“ Aber dann:

„Wie – ich muss die Bank wechseln?

Das geht nicht.“

kernwerte

Oftmals ist dann eine noch grössere Überzeugungsarbeit notwendig als für unsere Dienstleistung. Denn obschon die meisten Kunden mit ihrer Bank grundsätzlich nicht zufrieden sind, deren Transparenz bemängeln und in der Regel keine Ahnung haben, wieviel sie dort für die Dienstleistungen wie Konto-/Depotführung, Transaktionen usw. bezahlen, tun sie sich schwer damit, die Bank zu wechseln. Ihnen gefällt unsere Dienstleistung. Aber die Bank wechseln? Das Geld auf eine andere Bank übertragen? Dies fällt immer mal wieder Kunden schwer. Nun, jetzt weiss ich, woher diese (nicht nachvollziehbare) Zurückhaltung kommt. Ich weiss nun aber auch, dass die Gründe hierfür nicht berechtigt sind.

Nochmals: Die richtige Depotbank ist ein elementare Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermögensverwaltung. Wir sprechen hier schnell von ein paar Prozenten, Haben oder nicht Haben, Jahr für Jahr. Da ist kein Platz für (falsche) Loyalität. Die „alten Ausreden“ haben ausgedient. Schliesslich geht es um Ihr Geld.

Herzlich,

Timo Dainese

PS: Damit Ihnen der Bankwechsel noch leichter fällt, übernimmt die Credit Suisse sämtliche Kosten, die Ihnen bei der Auflösung Ihres bestehenden Wertschriftendepots anfallen – dies zusätzlich zu den einzigartigen Sonderkonditionen, die wir für Sie ausgehandelt haben.

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