Wochenbericht 03/2025

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Solider Start ins neue Jahr

Der Swiss Market Index liegt nach einem weiteren Plus bei rund 11’791 Punkten (+1.6% gegenüber dem Jahresbeginn). Partners Group (+7%) glückte ein eindrücklicher Start ins neue Jahr. In den letzten zwei Wochen erhöhten vier von fünf Analysten die Kursziele für den Privatmarktmanager. Bei Roche (+5%) waren es fünf von sieben Analysten, welche die Kursziele bis Jahresende spürbar erhöhten. Lonza und Novartis (je +3%) erwischten auch einen guten Start.

Die stark in den USA engagierten Versicherer hatten es schwieriger. Swiss Re (0%) und Zurich Insurance Group (-1%) litten unter den Waldbränden im Grossraum Los Angeles. Zurich ist indirekt der zweitgrösste Erstversicherer für Privatkunden in Kalifornien und damit von der Zerstörung von Häusern und Autos stärker betroffen als der Rückversicherer Swiss Re. Dieser hat die Exponiertheit gegenüber häufig auftretenden Risiken wie Waldbränden zuletzt reduziert.

Der Kurs des Baustoffkonzerns Holcim bewegte sich noch kaum, obschon die Abspaltung des US-Geschäfts näher rückt und wesentlichen Mehrwert für die Aktionäre schaffen wird. Die Geschicke vom US-Geschäft wird Jan Jenisch als Chairman und CEO im Doppelmandat leiten, was in den USA nicht unüblich ist. Der historisch einmalige Boom beim Bau von bautechnisch höchst anspruchsvollen Rechenzentren und von neuen Energieanlagen sowie die steigende Nachfrage nach energieeffizienten Baustoffen wird den Marktleader auch margenmässig in neue Sphären führen. Der Umsatz in Nordamerika dürfte in kurzer Zeit von 11 auf 20 Milliarden Dollar steigen.

Auch in Europa stehen die Karten für Holcim «ex USA» gut. Hier dürfte der Baustoffkonzern zum grössten und schnellsten Dekarbonisierer mutieren. CEO Miljan Gutovic lässt derzeit immer noch verschiedene Projekte der Dekarbonisierungseffizienz gegeneinander in der Praxis testen, ehe eine technologische Schwerpunktbildung beginnt. Weil die Kapitalintensität gegenüber dem traditionellen Zementgeschäft rückläufig ist, kann bei beiden Gesellschaften über eine gewisse Zeit hinweg über die Gewinnzunahmen hinaus mit höheren Kurs-Gewinn-Verhältnissen gerechnet werden.

Ganz allgemein braucht es derzeit wenig, um die hoch bewerteten US-Börsen ins Straucheln zu bringen. Ein überraschend guter Arbeitsmarktbericht ermunterte Hedge Funds, sich von Staatsanleihen zu trennen. Viele haben sich verspekuliert. Sie rechnen seit nun mehr als 12 Monaten mit einer Rezession in den USA. Stattdessen wächst die Wirtschaft robust und unaufhaltsam, was der Zentralbank Federal Reserve wenig Anlass gibt, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Die Rendite der zehnjährigen US-Schatzanleihe stieg auf 4.8% und belastete damit den Aktienmarkt. Der Dow Jones liegt tiefer als zu Jahresbeginn (-1.4%). Nvidia und Alphabet (je +1%) vermochten die negative Welle von Titeln wie Apple (-5%) nicht zu kompensieren. Neutral verhielten sich bislang Amazon und Microsoft. Der Dow-Titel Salesforce (-5%) erwischte einen deutlich schlechteren Jahresstart als unsere vergleichbare Portfolioposition SAP (+3%).

Thema der Woche: Realrenditen auf US-Staatsanleihen wie zuletzt im Jahr 2007

Anleihen gelten typischerweise als wenig volatil. Doch seit einigen Jahres braucht es Nerven aus Stahl, um den richtigen Pfad auf den Märkten zu finden. Wer über eine grössere Position von Anleihen verfügt, kann leicht ins Straucheln geraten. Wir erinnern uns beispielsweise an das Jahr 2022 mit rekordverdächtigen Leitzinserhöhungen und entsprechenden Kursverlusten auf Anleihen. Solche waren hauptverantwortlich für den damaligen Rekordverlust der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in der Höhe von 132 Milliarden Franken.
Das Jahr 2023 schloss die SNB noch mit einem kleinen Minus ab und im Jahr 2024 dürfte die SNB nach provisorischen Berechnungen einen Gewinn in der Grössenordnung von 80 Milliarden Franken ausweisen. Damit ist der Grossinvestor, dessen Portfolio zu zwei Dritteln aus Anleihen besteht, noch nicht wieder zurück auf seinem ursprünglichen Kapitalstock. Das erfahren momentan viele Pensionskassen und Privatanleger ebenfalls, die den Schwerpunkt auf Anleihen legten.
Die SNB betonte vor wenigen Tagen, dass der Rekordgewinn von 2024 wohl ein «Ausreisser» sei. Das langfristige Potenzial läge wesentlich tiefer. Der Start ins neue Jahr war auf den Anleihensmärkten besonders schwierig. Weltweit stiegen die Renditen – wie in der Schweiz – synchron um rund 20 Basispunkte. Der Swiss Bond Index liegt dadurch nach wenigen Tagen spürbar tiefer als zu Jahresbeginn (-1.0%) und die Schweizer Anleihen mit dem Top-Rating AAA noch etwas tiefer (-1.2%).
Den Weltanleihensindex (-1.4%) erwischte es stärker – geprägt von den Sorgen um die US-Staatsfinanzen. Deren Sanierung misst Donald Trump keine Bedeutung bei. Vielmehr geht es ihm um Steuersenkungen und inflationstreibende Einwanderungsbeschränkungen sowie um verstärkten Protektionismus. Das strukturelle US-Haushaltsdefizit beträgt derzeit 7.5%, und der Schuldenberg liegt mit 124% Schulden (gemessen am BIP) bereits ziemlich hoch. Trumps Wirtschaftspolitik wollen immer weniger Investoren finanzieren und werfen ihre US-Schatzanleihen auf den Markt. Deshalb fallen die Kurse und steigen die Renditen.
Investoren brauchen nicht nur für Aktien-Engagements, sondern auch für Anleihenslösungen Nerven und Geduld. In den USA lockt immerhin eine Realrendite von rund 2%, d. h. die Renditen auf den Staatsanleihen liegen 2% über der Inflationsrate. Zuletzt warfen die US-Staatsanleihen diese Rendite im Jahr 2007 ab.

Die wichtigsten Termine in der neuen Woche

14. Januar 2025 USA: Fabrikpreis-Inflation Dezember
15. Januar 2025 USA: CPI-Inflation und Kerninflation Dezember
16. Januar 2025 USA: Detailshandelsumsätze Dezember
17. Januar 2025 Eurozone / USA: HICP-Inflationsrate, Hausverkäufe und Industrieproduktion Dezember

Veranstaltungen

Zugerberg Finanz Wirtschafts- und Börsenausblick – Januar 2025

Am Dienstag, 14. Januar 2025 und Dienstag, 21. Januar 2025 findet im Theater Casino in Zug sowie im KKL in Luzern die 34. Ausgabe des Zugerberg Finanz Wirtschafts- und Börsenausblicks statt. Durch das Programm führen der Gründer und CEO Timo Dainese, Chefökonom Prof. Dr. Maurice Pedergnana und CIO Cyrill von Burg.

Zur Anmeldung


Zugerberg Finanz Marktupdate – Januar 2025

Am Donnerstag, 30. Januar 2025 findet das nächste Marktupdate zum Sonderthema «Zinsen» statt.  Gerne beleuchten wir in unserem Marktupdate die aktuellsten Markteinschätzungen hinsichtlich der Renditen und der Anleihen. Anschliessend schildern wir unsere wichtigsten Folgerungen daraus – für Anleihen, Hypothekarzinsen, Mieten und darüber hinaus.

Datum: Do., 30. Januar 2025
Zeit: 08.00 Uhr (25 Minuten mit Q&A)
Sprache: Deutsch
Medium: Online-Event via Zoom

Zur Anmeldung


Informationsveranstaltung für Privatpersonen – Vortragssprache Schweizerdeutsch – Geld anlegen ist auch Vertrauenssache

Am Donnerstag, 20. Februar 2025 findet bei uns im Lüssihof eine Informationsveranstaltung für Privatpersonen statt. Dieser Anlass richtet sich primär an Interessierte, die uns näher kennenlernen möchten.

Zur Anmeldung

Marktdaten

Aktienmärkte Seit 31.12.24
SMI 11'791.9 +1.6%
SPI 15'724.2 +1.6%
DAX € 20'214.8 +1.5%
Euro Stoxx 50 € 4'977.3 +1.7%
S&P 500 $ 5'827.0 –0.9%
Dow Jones $ 41'938.5 –1.4%
Nasdaq $ 19'161.6 –0.8%
MSCI EM $ 1'057.1 –1.7%
MSCI World $ 3'678.2 –0.8%
Obligationenmärkte Seit 31.12.24
SBI Dom Gov TR 219.7 –1.7%
SBI Dom Non-Gov TR 119.9 –0.6%
Immobilienmärkte Seit 31.12.24
SXI RE Funds 549.5 +1.1%
SXI RE Shares 3'726.1 +1.6%
Rohstoffe Seit 31.12.24
Öl (WTI; $/Bbl.) 76.6 +6.8%
Gold (CHF/kg) 79'246.3 +3.5%
Wechselkurse Seit 31.12.24
EUR/CHF 0.9388 –0.1%
USD/CHF 0.9164 +1.0%
EUR/USD 1.0244 –1.1%
Kurzfristige Zinsen
3M Prog. 3M Prog. 12M
CHF 0.44% 0.2%–0.5% 0.0%–0.3%
EUR 2.77% 2.4%–2.6% 1.5%–1.8%
USD 4.29% 4.0%–4.4% 3.4%–3.8%
Langfristige Zinsen
10-Jahre Prog. 3M Prog. 12M
CHF 0.50% 0.2%–0.3% 0.0%–0.3%
EUR 2.56% 2.1%–2.4% 1.5%–1.8%
USD 4.76% 4.3%–4.6% 3.8%–4.2%
Teuerung
2024 2025P 2026P
Schweiz 0.7% 0.5% 0.5%
Euroraum 2.2% 1.8% 1.8%
USA 2.8% 2.5% 2.3%
Wirtschaft (BIP real)
2024 2025P 2026P
Schweiz 1.8% 1.8% 1.8%
Euroraum 1.5% 1.6% 1.7%
USA 2.6% 2.6% 2.4%
Global 3.0% 3.0% 3.2%
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