Wochenbericht 09/2025

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Robuste Portfolio-Werte

Der Swiss Market Index beendete vergangene Woche bei 12’948 Punkten (+11.6% seit Jahresbeginn). Entscheidende Impulse kamen von Nestlé, Novartis und Zurich, die allesamt rund 3% zulegten.

Dagegen legte Holcim (-4%) eine Pause auf ihrem steilen Weg ein. Die Aktie legte in den letzten 12 Monaten um 37% zu, bleibt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 angesichts der technologischen Führerschaft im Bereich der Dekarbonisierung aber dennoch moderat bewertet. Die Abspaltung des sich hocherfreulich entwickelnden US-Geschäfts unter dem Brand «Amrize» schreitet voran. Holcim gehört zu jenen Unternehmen, die u. a. vom Ausbau der Infrastruktur rund um die Thematik Künstliche Intelligenz sowie vom allfälligen Wiederaufbau in der Ukraine überdurchschnittlich profitieren dürften. Nach drei Jahren Krieg in der Ukraine verbreitet sich auf allen Seiten eine Kriegsmüdigkeit. Die Hoffnung auf Frieden paart sich mit wirtschaftlichen Interessen am Wiederaufbau, welcher auf 600 bis 800 Milliarden Dollar geschätzt wird.

Generell wendet sich allmählich das Interesse jenen Unternehmen zu, die im Zuge der US-Tech-Story rund um die «glorreichen 7» (+1% seit Jahresbeginn) in den letzten zwei Jahren eher vernachlässigt wurden. Dazu zählt gewiss die europäische Pharmabranche u. a. mit Roche (+17%) und Novartis (+11%). Wenn ein Tech-Unternehmen auf dem gegenwärtig hohen Bewertungsniveau auch nur ein bisschen die Erwartungen enttäuscht, kommt es gleich zu zweistelligen Kursverlusten. Deshalb benötigt ein robustes Portfolio Aktien, welche für Stabilität sorgen. Davon haben wir in der Schweiz gleich eine Vielzahl, die in unseren Strategien auch prominent vertreten sind.

Zu den qualitativ hochwertigen Konzernen als defensive Komponente im Portfolio zählen wir die Zurich Insurance Group. Es resultierte ein rekordhoher Reingewinn von 5.8 Milliarden Dollar im Jahr 2024, wie in der vergangenen Woche berichtet wurde. Der Versicherer hat unlängst seinen Dreijahresplan um ein Jahr vorgezogen, weil die Ziele bereits übertroffen worden sind, und am Investorentag im November 2024 den Plan für die Jahre 2025 bis 2027 vorgestellt. Es wird dargelegt, wie das jährliche Gewinnwachstum von mehr als 9% erreicht werden soll. Zudem wird festgehalten, dass rund drei Viertel des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet werden soll. Deshalb wird die Dividende auf 28 Franken pro Aktie (+8%) erhöht. An der Generalversammlung soll ausserdem Thomas Jordan, der langjährige Präsident des SNB-Direktoriums, in den Verwaltungsrat gewählt werden.

Auch der Bauchemiekonzern Sika ist so profitabel wie noch nie. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) lag für das vergangene Jahr bei 19.3% (+1.1% gegenüber dem Vorjahr) und das bei einem wachsenden Umsatz (+7.4% in Lokalwährungen) und bei steigenden Marktanteilen. Anleger profitieren mit einer steigenden Dividende (+9.1%), was einer Ausschüttungsquote von knapp 50% entspricht. In den letzten zehn Jahren hat sich die Dividende verdreifacht.

Thema der Woche: Zahlreiche Neuerungen stehen an

In Europa macht man sich darauf gefasst, mit Neuerungen umzugehen. Der zukünftige deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz wird wohl auf Frankreich und England zugehen müssen und sich um eine europäische Lösung als atomare Wehrkraft kümmern. Auf die USA im transatlantischen Bündnis ist jedenfalls kein Verlass mehr. Das zeigten jüngst auch erschreckende Interpretationen rund um den Krieg in der Ukraine.

Die Geopolitik perlt zwar an den europäischen Märkten ab, aber gewisse Beobachtungen und Neuerungen dürfen nicht übersehen werden. Statt einer Energiewende müssen wir von einer Energiekoexistenz ausgehen. Wenn die Windräder stillstehen und es Nacht ist, braucht es Strom aus fossilen Quellen. So viel, dass mittlerweile Flüssiggas-Transportschiffe aus Australien europäische Häfen ansteuern.

Deutschland hat sich als einzige G-20 Nation aus der Nuklearenergie verabschiedet, verpasst nun allerdings auch die damit verbundenen Fortschritte in der Nuklearforschung. Auch Rechenzentren werden sich in Deutschland kaum ansiedeln, denn diese benötigen günstigen und stabilen Strom. Da positionierte sich das technologiefreundlichere Frankreich besser und wächst inzwischen auch bedeutend stärker als die stagnierende Bundesrepublik Deutschland.

In Frankreich ist sonnenklar, dass KI als breite Massentechnologie mehr und leistungsfähigere Infrastruktur benötigt – in vielerlei Hinsicht. Und dass es einen wahren Binnenmarkt für die weit über 300 Millionen Menschen in der Europäischen Union braucht, nicht nationale Hürden, die gegenwärtig die rasche Einführung von technologisch relevanten Anwendungen verunmöglichen.

Der staatliche Stromriese EDF hat für das Jahr 2024 ein Rekordergebnis vor Zinsen und Steuern von 18.3 Milliarden Euro ausgewiesen. Besonders lukrativ erwies sich dabei der auf den Rekordwert von netto 89 TWh gekletterte Stromexport (Deutschland, Schweiz).

Die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs spiegelt sich auch in der Ansiedlung von Start-ups und Rechenzentren rund um KI wider. Die Industrie kann dank Langfristverträgen Strom zum Sonderpreis von 4.2 Cent je Kilowattstunde beziehen. Frankreich hat einen wesentlich höheren Gestaltungswillen und höhere politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Ambitionen als Deutschland. Man wird sehen, ob sich das mit der neuen Bundesregierung ändern wird.

Die wichtigsten Termine in der neuen Woche

24. Februar 2025 Euroraum: HICP-Inflation und Kerninflation Januar
25. Februar 2025 USA: Conference Board Konsumentenvertrauen Februar
27. Februar 2025 USA: Bruttoinlandprodukt 4. Quartal 2024
28. Februar 2025 USA: PCE-Inflation und Kerninflation Januar

Veranstaltungen

Zugerberg Finanz Marktupdate – März 2025

Am Montag, 24. März 2025 findet das nächste Marktupdate zum Sonderthema «Zinsen und Inflation» statt.

Der Inflationstrend im Jahr 2025 muss frisch beurteilt werden, um zu einer besseren Einschätzung zu gelangen, wie sich die Kapitalmarktzinsen in den kommenden Quartalen verändern dürften – national wie international.

Datum: Mo., 24. März 2025
Zeit: 08.00 Uhr (25 Minuten mit Q&A)
Sprache: Deutsch
Medium: Online-Event via Zoom

Zur Anmeldung


Informationsveranstaltung für Privatpersonen – Vortragssprache Eng­lisch – Financial Markets Outlook 2025

Am Donnerstag, 27. März 2025 findet bei uns im Lüssihof eine Informationsveranstaltung für Privatpersonen auf Englisch statt. Dieser Anlass richtet sich primär an Interessierte, die uns näher kennenlernen möchten.

Zur Anmeldung


Informationsveranstaltung für Privatpersonen – Vortragssprache Schweizerdeutsch – Geld anlegen ist auch Vertrauenssache

Am Donnerstag, 3. April 2025 findet bei uns im Lüssihof eine Informationsveranstaltung für Privatpersonen statt. Dieser Anlass richtet sich primär an Interessierte, die uns näher kennenlernen möchten.

Zur Anmeldung

Marktdaten

Aktienmärkte Seit 31.12.24
SMI 12'948.6 +11.6%
SPI 17'155.7 +10.9%
DAX € 22'287.6 +11.9%
Euro Stoxx 50 € 5'474.9 +11.8%
S&P 500 $ 6'013.1 +2.2%
Dow Jones $ 43'428.0 +2.1%
Nasdaq $ 19'524.0 +1.1%
MSCI EM $ 1'147.3 +6.7%
MSCI World $ 3'843.1 +3.6%
Obligationenmärkte Seit 31.12.24
SBI Dom Gov TR 216.4 –3.2%
SBI Dom Non-Gov TR 119.6 –0.9%
Immobilienmärkte Seit 31.12.24
SXI RE Funds 554.8 +2.1%
SXI RE Shares 3'901.9 +6.4%
Rohstoffe Seit 31.12.24
Öl (WTI; $/Bbl.) 70.4 –1.8%
Gold (CHF/kg) 84'794.1 +10.7%
Wechselkurse Seit 31.12.24
EUR/CHF 0.9396 –0.1%
USD/CHF 0.8983 –1.0%
EUR/USD 1.0458 +1.0%
Kurzfristige Zinsen
3M Prog. 3M Prog. 12M
CHF 0.44% 0.2%–0.5% 0.0%–0.3%
EUR 2.52% 2.4%–2.6% 1.5%–1.8%
USD 4.32% 4.0%–4.4% 3.4%–3.8%
Langfristige Zinsen
10-Jahre Prog. 3M Prog. 12M
CHF 0.59% 0.2%–0.3% 0.0%–0.3%
EUR 2.44% 2.1%–2.4% 1.5%–1.8%
USD 4.43% 4.3%–4.6% 3.8%–4.2%
Teuerung
2024 2025P 2026P
Schweiz 0.7% 0.5% 0.5%
Euroraum 2.2% 1.8% 1.8%
USA 2.8% 2.5% 2.3%
Wirtschaft (BIP real)
2024 2025P 2026P
Schweiz 1.8% 1.8% 1.8%
Euroraum 1.5% 1.6% 1.7%
USA 2.6% 2.6% 2.4%
Global 3.0% 3.0% 3.2%
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