Wochenbericht 33/2024

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Beruhigung

Vor zehn Tagen begann es zu rütteln an den bislang stabilen Kapitalmärkten. Das Epizentrum lag in Tokio und grössere Wellen gab es auch in New York. Nach einem nervösen Wochenbeginn beruhigten sich die Kapitalmärkte wieder. Die Rufe nach einer ausserplanmässigen Sitzung der US Federal Reserve klangen ab. Dafür wird davon ausgegangen, dass im September gleich eine Senkung von 50 Basispunkten vorgenommen wird.

Die Furcht, dass die USA auf eine Rezession zusteuerten, legte sich und die Volatilität ging wieder zurück. Die Aktien legten insbesondere in der zweiten Wochenhälfte zu. Auf den Anleihensmärkten wurde die Flucht in sichere Märkte und Währungen abrupt gebremst. Die Anleihen-Aktien Korrelation ist wieder negativ, und Gold hat sich als Anker in turbulenten Marktphasen so wenig bewährt wie die stark volatilen Kryptoassets.

Als wenig konstant erwies sich auch der Dollar. Vom Monatsbeginn (0.88) fiel er gleich in ein Loch. Am 5. August handelte er mal kurzfristig nur noch knapp über 0.84 Franken pro Dollar. Zum Wochenausklang waren es mit 0.86 immer noch 2% weniger als anfangs August. In derselben Periode büssten manche Aktienmärkte bis zu 5% ein. Der Schweizer Aktienmarkt (-3.7%) zählte zu den stabileren Märkten, und die mit Dividendentiteln bestückten Portfolios erwiesen sich selbst gegenüber dem Schweizer Durchschnittstitel als robuster.

Falls Sie sich als Kunden durch den Ausverkauf vom letzten Montag stark verunsichert fühlten, tragen Sie allenfalls ein zu hohes Risiko im Portfolio. Wem die letzten Tage zu heftig waren, sollte sich überlegen, ob man die richtige Strategie verfolgt. Bewegungen wie in den vergangenen Tagen gehören an den Aktienmärkten einfach dazu. Strategiewechsel sind bei uns immer kostenlos möglich, und Kostenunterschiede zwischen den unterschiedlichen Risikostufen gibt es keine.

Der Swiss Market Index (SMI) beendete vergangene Woche mit rund 11’866 Punkten (-0.1%, praktisch unverändert gegenüber der Vorwoche). Überraschend war der leichte Kursrückgang bei Zurich Insurance Group (-1.2%), denn das operative Ergebnis fiel besser als erwartet aus. Die Eigenkapitalrendite lag unter Mitwettbewerbern wie Allianz, Axa und Generali am höchsten – bei einer soliden Eigenmittelsolvenzquote (232%). Die Dividendenrendite gefällt uns (30 Franken für eine 460 Franken Aktienanlage respektive 6.5%) und zählt zu den höchsten im Inland. Seit Jahresbeginn liegt die Gesamtrendite von Zurich bei +11.6%.

Als Kraftprotz erwies sich die Deutsche Telekom, welche die europäische Konkurrenz seit Jahren hinter sich lässt. Inzwischen nimmt sie mit der Tochtergesellschaft T-Mobile eine marktführende Stellung in den USA ein und erschliesst sich da gerade den Glasfasermarkt. T-Mobile trägt inzwischen mehr als die Hälfte zum Konzerngewinn bei. Das Ziel für den bereinigten operativen Jahresgewinn liegt weiter bei 43 Milliarden Euro. Das ist mehr als der Gewinn von Nestlé, Roche und Novartis zusammen.

Thema der Woche: Schwellenländer-Aktienmärkte

Bei den Schwellenländern ist klar, dass China die grösste Volkswirtschaft ist und noch lange bleiben wird. Bei der Zusammensetzung des Aktienkorbes aus Schwellenländern haben sich in jüngster Zeit erhebliche Veränderungen ergeben, weil die Aktienkurse den Barwert der zukünftigen Entwicklungen vergegenwärtigen. Ende 2000 lag der Anteil an China-Aktien im MSCI Emerging Markets bei knapp 44%. Seither ist er auf 23% gefallen.

Gestiegen ist dagegen der Aktienanteil aus zwei anderen aufstrebenden asiatischen Ländern: Taiwan (18.4%) und Indien (20.0%). Beide Volkswirtschaften verfügen über Unternehmen mit globaler Ausstrahlung. Beispielsweise spielt die taiwanesische TSMC in der weltweiten Halbleiterindustrie eine herausragende Rolle, hat eine marktführende Stellung in der beschleunigten Anwendung von Künstlicher Intelligenz und ist der grösste Titel im entsprechenden Aktienindex. Gerade Firmen wie die US-Gesellschaft Intel leiden unter der starken Marktstellung von TSMC. Andere Firmen wie Apple und Nvidia nutzen TSMC als schnellen, zuverlässigen Outsourcingpartner.

Auch Indien verfügt im IT-Bereich über globale Outsourcingpartner. Diese sind eher im Bereich Software angesiedelt, z. B. Infosys: Mehr als die Hälfte der Erträge werden mit grossen US Corporates generiert; ein Viertel kommt von europäischen Unternehmen. Und da gibt es noch eine Reihe anderer Unternehmen wie TCS und Wipro, die ebenfalls über weit mehr als 200’000 Software-Ingenieure verfügen und Dienstleistungen in allen Branchen anbieten.

Indien als bevölkerungsreichste Volkswirtschaft mit einem Durchschnittsalter von jungen 27 Jahren positioniert sich immer mehr als Werkplatz-Alternative zu China. Bald werden 28% aller iPhones weltweit in Indien hergestellt. Die Infrastruktur wächst besonders stark. Allein in den kommenden zwei Jahren werden mehr als 500 Milliarden Dollar investiert, u. a. von der Flughafen Zürich AG. Deren Aktionäre werden noch viel Freude am Noida International Airport im Grossraum der Hauptstadt Delhi haben. Der wird gleich mit sechs Runways im Frühjahr 2025 in Betrieb gehen und könnte noch erfolgreicher werden als der internationale Flughafen von Bangalore, den die Flughafen Zürich AG viel zu früh verkauft hat. Kleine Verzögerungen sind nicht auszuschliessen, aber das Projektmanagement ist erfahren und schliesslich befindet man sich in Indien – nicht in Berlin.

Die wichtigsten Termine in der neuen Woche

13. August 2024 USA: PPI Produzentenpreisindizes Juli
14. August 2024 Grossbritannien, Frankreich, USA: CPI-Kerninflation und Inflation Juli
15. August 2024 China, USA: Industrielle Produktion, Detailhandelsverkäufe Juli
16. August 2024 USA: University of Michigan Konsumentensentiment August

Veranstaltungen

Informationsveranstaltung für Privatpersonen – Vortragssprache Schweizerdeutsch – Geld anlegen ist auch Vertrauenssache

Am Dienstag, 27. August 2024 findet bei uns im Lüssihof unsere nächste Informationsveranstaltung für Privatpersonen statt. Dieser Anlass richtet sich primär an Interessierte, die uns näher kennenlernen möchten.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier:

Zur Anmeldung


Zugerberg Finanz Marktupdate – Juni 2024
«Zinsen 2024 und 2025 – wie weit geht’s runter?»

Datum: Di., 10. September 2024
Zeit: 08.00 Uhr (25 Minuten mit Q&A)
Sprache: Deutsch
Medium: Online-Event via Zoom

Zur Anmeldung


Informationsveranstaltung für Privatpersonen – Vortragssprache Englisch – Trust in Transparency

Am Donnerstag, 22. Oktober 2024 um 18:00 Uhr findet bei uns eine Informationsveranstaltung für Privatpersonen auf Englisch statt. Der Anlass richtet sich an englischsprachige Personen, die sich unverbindlich einen Eindruck zu unserem Unternehmen verschaffen wollen.

Anmelden können Sie sich im englischsprachigen Bereich unserer Webseite.

Marktdaten

Aktienmärkte Seit 31.12.23
SMI 11'865.9 +6.5%
SPI 15'791.9 +8.4%
DAX € 17'722.9 +5.8%
Euro Stoxx 50 € 4'675.3 +3.4%
S&P 500 $ 5'344.2 +12.0%
Dow Jones $ 39'497.5 +4.8%
Nasdaq $ 16'745.3 +11.6%
MSCI EM $ 1'063.4 +3.9%
MSCI World $ 3'447.8 +8.8%
Obligationenmärkte Seit 31.12.23
SBI Dom Gov TR 221.4 +3.0%
SBI Dom Non-Gov TR 118.0 +2.6%
Immobilienmärkte Seit 31.12.23
SXI RE Funds 487.9 +5.5%
SXI RE Shares 3'371.5 +5.0%
Rohstoffe Seit 31.12.23
Öl (WTI; $/Bbl.) 76.8 +7.2%
Gold (CHF/kg) 67'622.2 +21.2%
Wechselkurse Seit 31.12.23
EUR/CHF 0.9445 +1.7%
USD/CHF 0.8651 +2.8%
EUR/USD 1.0917 –1.1%
Kurzfristige Zinsen
3M Prog. 3M Prog. 12M
CHF 1.21% 1.0%–1.2% 1.0%–1.2%
EUR 3.56% 3.2%–3.4% 2.7%–2.9%
USD 5.11% 5.0%–5.1% 3.8%–4.2%
Langfristige Zinsen
10-Jahre Prog. 3M Prog. 12M
CHF 0.44% 0.5%–0.7% 0.6%–0.9%
EUR 2.21% 2.2%–2.5% 2.1%–2.3%
USD 3.94% 4.0%–4.3% 3.3%–3.6%
Teuerung
2023 2024P 2025P
Schweiz 1.5% 1.3% 1.0%
Euroland 2.6% 2.2% 2.1%
USA 3.0% 2.0% 2.2%
Wirtschaft (BIP real)
2023 2024P 2025P
Schweiz 1.3% 1.3% 1.0%
Euroland 1.2% 1.5% 2.0%
USA 2.6% 2.3% 1.7%
Global 2.9% 3.2% 3.2%
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