Wochenbericht 43/2025

Publikationen

Kurssprung von Nestlé

Der Swiss Market Index (SMI) legte in der vergangenen Woche auf 12’644 Punkte deutlich zu (+1.3%). Finanztitel (Banken, Versicherungen usw.) erlitten flächendeckend Kursverluste. Der Sprung des SMI ist mehrheitlich auf Nestlé (+10%) zurückzuführen. Dem neuen Duo an der Nestlé-Spitze gelang bei der ersten Medienkonferenz ein Auftakt nach Mass. Sie zeigten sich entschlossen, die Wachstumsschwäche des Herstellers von Nespresso, Maggi und Kitkat zu beenden. Die Kultur von Nestlé habe viele Stärken, aber es gebe auch Bereiche, in denen man sich weiterentwickeln müsse. Eine schonungslose Konzernanalyse mit seinen mehr als 2’000 Marken würde nun vorgenommen. Der CEO Philipp Navratil betonte zudem, dass sich die Welt verändere und Nestlé sich schneller verändern müsse. Angekündigt wurde auch der Abbau von 12’000 Büroangestellten rund um den Globus und von 4’000 Mitarbeitenden in der Produktion und entlang der Lieferketten.

In unseren Portfolios der Risikoklassen 2 bis 5 nahmen wir auf den Aktien von Novartis (-1%) nach einer herausragenden Performance Gewinne mit und bauten die Position leicht ab. Der Kauf dient ausserdem der Diversifikation auf Einzeltitelebene innerhalb des Pharmasektors. Den Erlös investierten wir in den Zulieferer Lonza (+5%).

Wir hatten Lonza im Frühjahr verkauft und konnten uns so der durch Zolldrohungen bedingten, volatilen Marktphase entziehen. Inzwischen ist wieder mehr Stabilität in die Branche zurückgekehrt und Lonza bleibt ausgezeichnet positioniert. Insbesondere durch Produktionsstandorte in den USA dürfte das Unternehmen potenziellen Zollmassnahmen weitgehend ausweichen können. Lonza überzeugt zudem als «Earnings Compounder»: Durch die Reinvestition von Gewinnen wird ein langfristiges Core-EBITDA-Wachstum von rund 15% bis 16% erwartet.

Im Ausland schwankten die Märkte mehr zwischen Hoffnung und Vorsicht. Seit Monatsbeginn legte der SMI deutlich zu (+4.4%), während sich die grossen US-Aktienmärkte leicht rückläufig bewegten (-0.5% Dow Jones, -0.4% S&P 500). Die europäischen Märkte befinden sich im Oktober weiterhin im Plus, am stärksten der französische Leitindex CAC 40 (+3.5%). Einige Titel, die sich in unseren Portfolios befinden, wie Engie (+8%), Schneider Electric (+4%), Vinci und Veolia (je +3%), zeigten sich entspannt, nachdem im hoch verschuldeten Nachbarland Frankreich eine politische Krise vorerst abgewendet werden konnte. Spitzenreiter blieb jedoch der Luxusgüterkonzern LVMH, der über eine erfreuliche, breite Nachfragedynamik berichten konnte.

Der französische Staat ist mit dem jüngsten Haushaltsentwurf wieder handlungsfähig und die Risikoaufschläge auf den Anleihen sind gesunken. Aber es handelt sich um eine fragile Stabilität, denn die Verschnaufpause wurde mit dem Renteneintrittsalter von weniger als 63 Jahren teuer erkauft. Unter Macron konnten die im globalen Vergleich hohe Steuer- und Abgabenlast immerhin reduziert und die Investitionsbedingungen verbessert werden. 6 Jahre in Folge war Frankreich das beliebteste Land in Europa für ausländische Investitionen. Der langfristige Schaden der kurzfristigen Stabilisierung ist wohl höher, als man in Paris glaubt.

Thema der Woche: Verunsicherung nahm zu

Die Unsicherheit nahm zu. Da war einerseits die Handelspolitik, welche die USA mit dem Vorschlaghammer durchsetzt. Der Nationalismus rund um Rohstoffe wie Öl und Seltene Erden verschärfte sich. Indien wolle laut Donald Trump kein russisches Öl mehr kaufen. Gleichzeitig wird in Neu Delhi der wichtige Staatsbesuch von Russlands Präsident Wladimir Putin vorbereitet. Dem indischen Ministerpräsident Narendra Modi geht es vor allem darum, seiner armen Bevölkerung günstige Energiequellen zu sichern. Anderseits schmerzen ihn die hohen US-Strafzölle wegen seines Energiehandels mit Russland.

Zur Verunsicherung trug auch der Finanz- und Politkrimi rund um den Chiphersteller Nexperia bei, der gravierende Folgen für die europäische Industrie haben könnte. Chips gelten als Schlüssel zu einer modernen Wirtschaft und sind ins Zentrum globaler Wirtschaftskonflikte gerückt. 350 bis 500 Nexperia-Chips stecken in einem Auto. Die Aktien des letzten verbliebenen Herstellers von essenziellen Halbleitern in Europa wurden längst nach China verkauft. Die niederländische Regierung gab zuletzt jedoch bekannt, die Kontrolle in der Firma übernommen zu haben. Fast gleichzeitig reagierte China darauf, dass diejenigen Nexperia-Chips, die in China produziert werden, neu einem Exportverbot unterlägen.

Ein grosser Unsicherheitsfaktor ist zudem die steigende Bedeutung von Schattenbanken und deren Kreditbüchern. Der Autozulieferer First Brands und der Auto-Dealer Tricolor gingen bankrott. «Wenn Sie eine Kakerlake sehen, gibt es wahrscheinlich noch mehr davon», deutete der wichtigste Banker weltweit, CEO Jamie Dimon von JP Morgan, an, dass noch zahlreiche US-Firmen in diesem Ausmass Pleite gehen könnten. Darunter würden die Bilanzqualität von Regionalbanken und die Kreditqualität von Private Credit Vehikeln leiden.

Das bugsierte die Aktien von Privatkredit-Managern wie Blackstone, KKR, Apollo und Partners Group teilweise auf neue Jahrestiefststände, was sich als eine spannende Kaufgelegenheit erweisen könnte. Die Finanzunternehmen, die keine vollständige Banklizenz besitzen und daher keine Einlagen von der Öffentlichkeit entgegennehmen dürfen, investieren vor allem Mittel von Pensionskassen, Versicherern und Investmentfonds. Sie sind zentral für die globale Bildung, Vermittlung und den Handel von Kapital.

Die wichtigsten Termine in der neuen Woche

20. Oktober 2025 China: 15. Fünfjahresplan 2026–2030
22. Oktober 2025 Vereinigtes Königreich: CPI-Inflation und Kerninflation September
24. Oktober 2025 Eurozone: HCOB Einkaufsmanagerindizes Oktober
25. Oktober 2025 USA: S&P Global Einkaufsmanagerindizes Oktober

Veranstaltungen

Zuger Messe 2025

Wir sind auch in diesem Jahr wieder an der Zuger Messe präsent. Die grösste Herbstausstellung für Handel und Gewerbe in der Zentralschweiz findet von Samstag, 25. Oktober bis Sonntag, 2. November 2025 auf dem Stierenmarktareal in Zug statt.

Wir freuen uns, Sie an der Zuger Herbstmesse in der Halle B1 an unserem Stand (B1.20) zu begrüssen.

Weitere Informationen finden Sie hier.


Informationsveranstaltung für Privatpersonen – Vortragssprache Schweizerdeutsch – Geld anlegen ist auch Vertrauenssache

Am Donnerstag, 13. November 2025  findet bei uns im Lüssihof eine Informationsveranstaltung für Privatpersonen statt.
Dieser Anlass richtet sich primär an Interessierte, die uns näher kennenlernen möchten.

Zur Anmeldung


Zugerberg Finanz Wirtschafts- und Börsenausblick – Januar 2026

Der nächste Zugerberg Finanz Wirtschafts- und Börsenausblick findet am Mittwoch, den 14. Januar 2026 im Theater Casino in Zug sowie am Dienstag, 20. Januar 2026 im KKL in Luzern statt.

Merken Sie sich das Datum bereits vor. Das Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung werden zu einem späteren Zeitpunkt über den Veranstaltungsbereich unserer Webseite abrufbar sein.

Marktdaten

Aktienmärkte Seit 31.12.24
SMI 12'644.5 +9.0%
SPI 17'361.8 +12.2%
DAX € 23'831.0 +19.7%
Euro Stoxx 50 € 5'607.4 +14.5%
S&P 500 $ 6'664.0 +13.3%
Dow Jones $ 46'190.6 +8.6%
Nasdaq $ 22'680.0 +17.4%
MSCI EM $ 1'361.6 +26.6%
MSCI World $ 4'296.4 +15.9%
Obligationenmärkte Seit 31.12.24
SBI Dom Gov TR 226.8 +1.4%
SBI Dom Non-Gov TR 122.1 +1.2%
Immobilienmärkte Seit 31.12.24
SXI RE Funds 574.9 +5.8%
SXI RE Shares 4'226.0 +15.3%
Rohstoffe Seit 31.12.24
Öl (WTI; $/Bbl.) 57.5 –19.8%
Gold (CHF/kg) 108'441.1 +41.6%
Bitcoin (USD) 107'048.5 +14.2%
Wechselkurse Seit 31.12.24
EUR/CHF 0.9250 –1.6%
USD/CHF 0.7933 –12.6%
EUR/USD 1.1655 +12.6%
Kurzfristige Zinsen
3M Prog. 3M Prog. 12M
CHF -0.04% 0.2%–0.5% 0.2%–0.5%
EUR 2.01% 1.9%–2.1% 1.7%–1.9%
USD 3.88% 4.0%–4.4% 3.4%–3.8%
Langfristige Zinsen
10-Jahre Prog. 3M Prog. 12M
CHF 0.16% 0.6%–0.9% 0.5%–0.7%
EUR 2.57% 2.8%–3.0% 2.5%–2.8%
USD 4.01% 4.3%–4.6% 3.8%–4.2%
Teuerung
2024 2025P 2026P
Schweiz 0.7% 0.5% 0.5%
Euroraum 2.2% 1.8% 1.8%
USA 2.8% 2.5% 2.3%
Wirtschaft (BIP real)
2024 2025P 2026P
Schweiz 1.8% 1.8% 1.8%
Euroraum 1.5% 1.6% 1.7%
USA 2.6% 1.8% 2.0%
Global 3.0% 3.0% 3.0%
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