Wochenbericht 14/2024

Publikationen

Guter Quartalsstart

Mit einem soliden ersten Quartal ist der Swiss Market Index (SMI) ins Jahr 2024 gestartet. Mit 11’730 Punkten liegt der SMI rund 600 Punkte respektive 5.3% höher als zu Jahresbeginn. Das ist das beste Quartal seit 2021, als sich die Weltwirtschaft mitten im postpandemischen Boom befand. Im vergangenen Monat stieg der SMI um 2.6% und liegt inzwischen 14.3% höher als zum tiefsten Zeitpunkt im vergangenen Herbst. Am 23. Oktober 2023 lag der SMI bei 10’250 Punkten.

Die Angst hat sich gelegt, und es kehren immer mehr Investoren mit ihren auf Bankkonti geparkten Geldern auf die Kapitalmärkte zurück. Auf den Sparkonti fallen die Zinsen von ihrem tiefen Niveau bereits wieder, und die Aussichten für Realanlagen verbesserten sich innerhalb von einem halben Jahr deutlich. Wie ruhig sich die Märkte verhalten, kann man auch an der 30-Tages Preisvolatilität des SMI messen. Diese ist mit 7.2% auf ein tiefes Niveau gefallen: 44% tiefer als die Spitzenwerte vor fünf Monaten.

Auf 100 Franken, die man in den SMI investiert, erzielt man mit den zugrundeliegenden Unternehmen eine Gewinnrendite von 6.6%: Rund die Hälfte davon wird als Dividende ausgeschüttet. Die Gewinnrendite entspricht einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (dem sogenannten KGV) von 15.1. Das geht aus den Schätzungen zur Rendite im laufenden Jahr hervor. Nun dürften aber angesichts der veränderten Wechselkursrelationen die Schätzungen des KGVs in den kommenden Wochen spürbar erhöht werden.

Die Freude über die SMI-Performance wird nur dadurch etwas getrübt, weil einige ausländische Märkte noch besser abschnitten. Der Dow Jones legte 5.6% zu, der breite amerikanische S&P 500 Index gar um 10.2%. In Europa erzielte der Euro Stoxx 50 ein Quartalsplus von 12.4%. Dagegen blieben die rohstoffgewichtigen Indizes von Ländern wie Australien, Kanada und Grossbritannien zurück. Sämtliche chinesischen Aktienmärkte entwickelten sich weiterhin enttäuschend.

Durch die tieferen Zinsen in der Schweiz setzt allmählich eine leichte Steigerung der Liegenschaftspreise ein. Der Index der Schweizer Immobilienaktien liegt jedoch nur gerade 0.5% höher als zu Jahresbeginn. Stärker erholten sich die Schweizer Immobilienfonds (+5.9%).

Bei den Anleihen verlief das erste Quartal enttäuschend. Der Weltanleihensindex hat sich im März nach zwei deutlich negativen Monaten zwar gefangen, liegt aber mit -0.9% weiterhin tiefer als zu Jahresbeginn. Der Schweizer Anleihensindex (Swiss Bond Index AAA-BBB) war Mitte März im Minus und legte letztlich dank der Leitzinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank zum Quartalsende noch etwas zu. Die Gesamtrendite von +0.5% im ersten Quartal dürfte sich kaum mehr deutlich weiterentwickeln, da im Index viele Anleihen mit tiefen Verfallsrenditen enthalten sind. Die zehnjährige Anleihe der Eidgenossenschaft rentiert mit 0.56% Verfallsrendite so wenig wie keine andere vergleichbare Benchmark-Staatsanleihe. Mit Unternehmensanleihen sehen die Perspektiven wesentlich vorteilhafter aus, und der Rest des Jahres dürfte positive Renditen bringen.

Thema der Woche: Die Nachrichtenlage verbessert sich

In den letzten Wochen verbesserte sich die Nachrichtenlage erheblich. In Frankreich, der zweitgrössten Volkswirtschaft in der Eurozone, fiel beispielsweise die Inflationsrate auf überraschend tiefe 2.4%. Dabei lag der Konsens bei 2.8%. In Italien fiel die Inflation im März gar auf 1.3%, obschon die touristischen Preise nach oben verzerrt waren. Die (teuren) Ostertage fielen in diesem Jahr grösstenteils in den Monat März, im Vorjahr waren sie im April. Mit anderen Worten: Alle erwarten weiter nachlassende Inflationswerte im April.

Nun steht der Europäischen Zentralbank wirklich nichts mehr im Weg, die Leitzinsen zu senken. Mit einer 90% Wahrscheinlichkeit wird der erste Schritt am 6. Juni vorgenommen. Es besteht gewiss auch die Möglichkeit, bereits an der nächsten Sitzung vom 11. April einen entsprechenden Beschluss zu fassen, denn je länger die restriktive Geldpolitik ohne die entsprechende Notwendigkeit aufrechterhalten bleibt, desto grösser wird der Schaden.

Europa benötigt Wachstum, und sowohl angebots- wie auch nachfrageseitig sind die wesentlichen Inflationstreiber weggefallen. Innerhalb der Eurozone wächst der Süden stärker als Deutschland: Spanien, Italien und selbst Griechenland entwickeln sich derzeit besser. Doch auch unter deutschen Exportunternehmen hellt sich die Stimmung auf. Der entsprechende Index des Münchner ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung stieg deutlich an. Die Stimmungsaufhellung in zahlreichen Branchen geht auf eine globale Erholung der Weltwirtschaft zurück. In Deutschland selbst erholt sich zudem das Konsumklima, wenn auch nur langsam. Die Einkommens- und Konjunkturerwartungen der Konsumenten steigen und die Sparneigung geht zurück.

Für die Schweiz zeichnet sich eine gute Phase ab. Die Schwächung des Schweizer Frankens im ersten Quartal wird sich in den kommenden Quartalen positiv auswirken. Selbst wenn das nur ein temporärer Effekt sein mag, willkommen ist er alleweil. Das gegenwärtige Umfeld hilft zahlreichen Unternehmen, ihre Margenziele zu erreichen oder gar zu übertreffen. Dies wird an den Aktienmärkten gerne mit Kursavancen honoriert.

Die wichtigsten Termine in der neuen Woche

2. April 2024 Vereinigtes Königreich: Immobilienpreise und Auftragseingänge März
3. April 2024 Eurozone: Inflation und Kerninflation März
4. April 2024 Eurozone: Produzentenpreise Februar
5. April 2024 USA: Beschäftigungsentwicklung und Stundenlöhne März

Veranstaltungen

Informationsveranstaltung für Privatpersonen – Vortragssprache Schweizerdeutsch – Geld anlegen ist auch Vertrauenssache

Am Donnerstag, 2. Mai 2024 findet bei uns im Lüssihof eine Informationsveranstaltung für Privatpersonen statt. Dieser Anlass richtet sich primär an Interessierte, die uns näher kennenlernen möchten.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier:

Zur Anmeldung


Zugerberg Finanz KidsDay – Mai 2024

Am Mittwoch, 8. Mai 2024 findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Next Sport Generation die 10. Ausgabe des Zugerberg Finanz KidsDay in Steinhausen statt.

Für diesen Plausch-Fussball Nachmittag können sich Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren anmelden. Austragungsort ist die Sportanlage Eschfeld in Steinhausen. Gekickt wird von 13.00 bis 17.00 Uhr.

Zur Anmeldung


Informationsveranstaltung für Privatpersonen – Vortragssprache Schweizerdeutsch – Geld anlegen ist auch Vertrauenssache

Am Donnerstag, 6. Juni 2024  findet bei uns im Lüssihof eine Informationsveranstaltung für Privatpersonen statt. Dieser Anlass richtet sich primär an Interessierte, die uns näher kennenlernen möchten.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier:

Zur Anmeldung

Marktdaten

Aktienmärkte Seit 31.12.23
SMI 11'730.4 +5.3%
SPI 15'442.9 +6.0%
DAX € 18'492.5 +10.4%
Euro Stoxx 50 € 5'083.4 +12.4%
S&P 500 $ 5'254.4 +10.2%
Dow Jones $ 39'807.4 +5.6%
Nasdaq $ 16'379.5 +9.1%
MSCI EM $ 1'040.4 +1.6%
MSCI World $ 3'436.8 +8.4%
Obligationenmärkte Seit 31.12.23
SBI Dom Gov TR 214.2 –0.3%
SBI Dom Non-Gov TR 115.7 +0.6%
Immobilienmärkte Seit 31.12.23
SXI RE Funds 489.6 +5.9%
SXI RE Shares 3'228.0 +0.6%
Rohstoffe Seit 31.12.23
Öl (WTI; $/Bbl.) 83.2 +16.1%
Gold (CHF/kg) 64'643.1 +15.8%
Wechselkurse Seit 31.12.23
EUR/CHF 0.9727 +4.7%
USD/CHF 0.9017 +7.2%
EUR/USD 1.0789 –2.3%
Kurzfristige Zinsen
3M Prog. 3M Prog. 12M
CHF 1.46% 1.7%–1.9% 1.2%–1.3%
EUR 3.89% 3.7%–4.0% 3.0%–3.2%
USD 5.30% 5.3%–5.5% 4.0%–4.3%
Langfristige Zinsen
10-Jahre Prog. 3M Prog. 12M
CHF 0.69% 0.7%–1.0% 0.8%–1.1%
EUR 2.28% 2.2%–2.5% 2.0%–2.2%
USD 4.20% 3.6%–3.8% 3.0%–3.3%
Teuerung
2022 2023 2024P
Schweiz 2.8% 1.5% 1.3%
Euroland 8.5% 2.6% 2.2%
USA 8.0% 3.0% 2.0%
Wirtschaft (BIP real)
2022 2023 2024P
Schweiz 2.2% 1.3% 1.6%
Euroland 3.3% 1.2% 1.8%
USA 1.9% 2.6% 2.0%
Global 3.0% 2.9% 3.0%
Zurück zu News