Robuste Unternehmensentwicklung

Gespannt warteten wir die ersten Quartalsergebnisse ab. Doch der Trend bestätigte unsere Erwartungen von kontinuierlichen Verbesserungen. Die Gewinnentwicklungen bei Microsoft und Alphabet (Google) waren tief beeindruckend. Alphabet verzeichnete ein starkes Umsatzwachstum (+15%) und investiert viel Geld in Künstliche Intelligenz, was sich offensichtlich auszahlt. Generell haben rund 80% der Unternehmen, die bislang über das erste Quartal berichteten, die Erwartungen übertroffen. Daran gemessen sind die Aktienpreise eher zurückgeblieben.

Im Pharmazeutika-Bereich schien Roche dagegen auf den ersten Blick zu enttäuschen. Nach den vertieften Erläuterungen durch das Management hellte sich das Bild auf und die Zuversicht bleibt, dass bei steigenden Umsätzen die Margen bis 2030 verteidigt werden können. Ohne Berücksichtigung der Covid-19-bezogenen Produkte nahm der Umsatz um 7% zu. Roche erwartet keine weiteren wesentlichen Auswirkungen aufgrund des Rückgangs des Covid-Umsatzes. Im umkämpften Markt gegen Fettleibigkeit werden Daten noch in diesem Jahr erwartet. Da handelt es sich um eine Lösung, welche bis zu 25% Gewichtsabnahme bei Obesitas ermöglichen könnte. Roche bestätigte den Ausblick für das laufende Jahr und plant, seine Dividende im kommenden Frühjahr erneut leicht zu erhöhen.

Auf Erholungskurs befindet sich der Nahrungsmittelkonzern Nestlé, dessen verstärkte Innovationsintensität allmählich Früchte trägt. Das Mengenwachstum (-2.0% im ersten Quartal) war zwar negativ und insbesondere in Nordamerika schwach, doch das Management rechnet mit einer Erholung im aktuellen Quartal. Es wird allerdings eine Reihe von positiven Nachrichten benötigen, um den Pessimismus gegenüber Nestlé umzukehren und das Anlegervertrauen wieder herzustellen. Die Aktie büsste in einem positiven Marktumfeld in den letzten 12 Monaten (übrigens wie Roche) 20% ein.

Derlei Vertrauens-Sorgen kennt die sich transformierende Holcim nicht. Der Baustoffkonzern startete mit einer eindrücklichen Margenverbesserung ins neue Jahr. Das erste Quartal ist zwar häufig bei Holcim nicht entscheidend, doch mit Freude nahm der Markt den verbesserten wiederkehrenden EBIT (+16%) auf. Alle Regionen ausser Nordamerika verzeichneten einen höheren Bruttogewinn als erwartet. Beim Genfer Warenprüfkonzern SGS stieg der Konzernumsatz organisch (+7.1%) und liegt mit allen Geschäftsbereichen schwungvoll auf Kurs.

Makroökonomisch erfreulich war die Entwicklung in Deutschland, was sich erfahrungsgemäss positiv auf die Schweiz auswirken wird. In der Eurozone stieg der sogenannte Activity Surprise Index in der vergangenen Woche an, was vor allem auf eine grosse positive Überraschung beim vorläufigen deutschen Dienstleistungs-PMI für April (53.3 gegenüber 50.5 erwartet) und das verbesserte GfK-Konsumklima zurückzuführen war. Damit wurde auch die Gefahr einer allfälligen Rezession abgewendet. Dies und der französische Dienstleistungs-PMI waren positive Nachrichten für den Frühling in Europa. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hellte sich gemäss der ifo-Geschäftsklima-Umfrage im April auf und ist so gut wie seit fast einem Jahr nicht mehr.