Wochenbericht 12/2024

Publikationen

Ein gutes Quartal neigt sich dem Ende zu

Wer zu Jahresbeginn prophezeit hätte, dass der Swiss Market Index (SMI) bereits nach einigen Wochen rund 5% zulegen würde, wäre ungläubig angeschaut worden. Tatsache ist, dass der SMI mit 12’676 Punkten inzwischen 4.8% höher liegt. Zählt man die ausgeschütteten Dividenden von Novartis und Roche dazu, kommt man auf eine Gesamtrendite von 6.1%.
Das ist ein guter Wert und tröstet darüber hinweg, dass nicht alles aufwärts ging. Beispielsweise liegen die Aktienkurse von Kühne+Nagel (-17%) und Apple (-10%) deutlich tiefer. Am anderen Ende der Skala finden wir Valoren wie Lonza (+34%), SAP (+23%), Holcim, SGS, Swissquote, Accelleron sowie AXA und Schneider Electric (alle zwischen +16% bis +19%).
SwissRe (+20%) wird derzeit in den Dividendenlösungen eingesetzt. Die entscheidende Solvabilitätsquote liegt bei 306%. Durch einen Atlantikorkan, wie er einmal in 200 Jahren vorkommt («grösstes Naturkatastrophenrisiko»), würde diese Quote lediglich auf 260% sinken. Diese Kapitalstärke ist grossartig. Dennoch wird die Aktie immer noch moderat bewertet. Die Dividendenrendite liegt klar über 5%.
Ebenfalls über 5% liegt die Dividendenrendite von Swiss Life. Der Reingewinn entsprach mit 1.1 Milliarden Franken (+14%) den Erwartungen. Die Eigenkapitalrendite war erfreulich. Das Gebührenergebnis verfehlte die Prognosen jedoch um 12%. Ursache waren schwache Immobilienmärkte in Deutschland und Frankreich. Dadurch sanken die Erträge aus Projektentwicklungen und Immobilientransaktionen. Wer heute schon an Morgen denkt, sieht da die klare Chance auf Besserung. Diverse Branchenstimmen werden lauter, wonach die entsprechenden Immobilienwerte die Talsohle bereits erreicht haben könnten.
Eine Kurserholung war beim Energiekonzern BKW zu beobachten (+8% im März, -10% seit Jahresbeginn). Dank für die nächsten Jahre abgesicherter Strompreise werden für das laufende Jahr sehr gute Ergebnisse erwartet. Die Dividende soll auf 3.40 Franken (+0.60) erhöht werden. Das ergibt auf dem aktuellen Niveau eine Rendite von 2.6%. Die im europäischen Grosshandel stark gefallenen Preise machen den Stromerzeugern zu schaffen. Was für den Konsumenten eine hervorragende Nachricht ist und die Inflation reduziert, wirkt sich negativ auf den Gewinn von Stromerzeugern aus. Deshalb haben wir uns vom deutschen Erzeuger RWE getrennt.
Überzeugt hat der Baustoffkonzern Holcim (+8% im März). Eine Milliarde Franken umfasst Aktienrückkaufsprogramm, das heute startet und bis Ende dieses Jahres dauert. Das entspricht letztlich einer Gewinnverdichtung pro Aktie von rund 2.3%. Hinzu kommt der Bauboom in den USA – genau zur richtigen Zeit des Börsengangs von «Holcim USA». Etwa vier Jahre nach den pandemischen Unterbrechungen der Lieferkette, die einen Reshoring Boom auslösten, liegen die Bauausgaben auf einem jährlichen Rekordwert von mehr als 200 Milliarden Dollar. Megaprojekte – definiert als Baupläne im Wert von mehr als 1 Milliarde Dollar – sind bereits im Wert von mehr als 700 Milliarden Dollar angekündigt. Eaton beziffert die Summe gar auf 933 Milliarden Dollar.

Thema der Woche: Neue Höchstkurse in Europa

Am Freitag bröckelten die US-Aktienmärkte. Der Technologieindex Nasdaq (+6.4% im laufenden Jahr) ging rund 2% unter seinem Höchstwert ins Wochenende. Ähnlich verlief der S&P 500 Index (+7.3%) wie auch der Dow Jones (+2.7%). Im Zuge weiter rückläufiger Inflationsraten, steigender Löhne und Einkommen sowie einer anhaltend stabilen Arbeitsmarktentwicklung ist mit einer spürbaren konjunkturellen Fortsetzung des Wachstums zu rechnen. In Europa kommen zunehmende aussenwirtschaftliche Impulse dazu, welche für erste Lichtblicke in der industriellen Produktion sorgen. In der zweiten Jahreshälfte ist mit einer spürbaren Belebung zu rechnen, und das realisiert der Aktienmarkt allmählich.

Die Perspektiven von manchem europäischen Unternehmen sind besser als erwartet. Und so sind neue Höchstkurse auch in Europa nicht erstaunlich. Im Gegensatz zu den USA bleiben die Bewertungen moderat. Wenn wir beispielsweise das Marktpotenzial von Schneider Electric betrachten, die überzeugende Strategie und die weitsichtige Führung unter Peter Werweck, sind wir noch lange nicht am Ende angelangt. Mehr als 40 Milliarden Euro Umsatz werden im kommenden Jahr angestrebt. Dabei wächst Schneider Electric organisch.

Der Konzern mit rund 168’000 Mitarbeitenden zählt zu den grössten in Europa und ist ein industrielles Vorzeigeunternehmen. In der Schweiz kennt man am ehesten die Marke Feller. Die Kernkundschaft sucht nach Lösungen in der Industrieautomation und im Energiemanagement. Schneider Electric verfügt inzwischen über eine Marktkapitalisierung von 123 Milliarden Euro. Der Konkurrent ABB (80 Mrd. Fr.) ist kleiner; Siemens (148 Mrd. Euro) am Kapitalmarkt nur wenig mächtiger, aber umsatzbezogen doppelt so gross, komplexer und ertragsschwächer. Das Geschäftsmodell von Schneider Electric ist weniger kapitalintensiv wie jenes von ABB und Siemens; es gilt als «asset light» und macht den Konzern agiler.

Der im beschaulichen Zürcher Vorort Zollikon wohnhafte CEO war ganz wesentlich beteiligt, dass die Division Schneider Software den britischen Softwarekonzern Aveva übernahm. Schliesslich wurde ihm die Fusion übertragen und er stand an der Spitze der fusionierten Gesellschaft während fünf Jahren. Er ist mit allen wesentlichen Themen und Facetten eines modernen Industrieunternehmens vertraut, leitete jahrelang den Bereich industrielle Automatisierung. Der Umsatzanteil von Software-as-a-Service (knapp 20%) wie auch die Produktpipeline sind eindrücklich.

Die wichtigsten Termine in der neuen Woche

19. März 2024 Deutschland: ZEW Aktuelle Lage und Erwartungen März
20. März 2024 USA: Federal Reserve FOMC Sitzung März
21. März 2024 Schweiz: Schweizerische Nationalbank Geldpolitische Lagebeurteilung März
22. März 2024 Global: Übersicht über die PMI-Einkaufsmanagerindizes März

Rückblick – Geld anlegen ist auch Vertrauenssache – Informationsveranstaltung für Privatpersonen

Am 14. März 2024 fand bei uns im Lüssihof eine Informationsveranstaltung zum Thema «Geld anlegen ist auch Vertrauenssache» statt.

Nach einem kurzweiligen Begrüssungsapéro wurden unsere Gäste durch unseren CEO, Gründer und Gastgeber Timo Dainese herzlich empfangen.

Im Anschluss lauschten Sie gespannt den Vorträgen von Chefökonom Prof. Dr. Maurice Pedergnana zur aktuellen Situation auf dem Finanzplatz Schweiz, zur Zugerberg Finanz Unternehmensphilosophie und unserem Anlageansatz von Timo Dainese, zum Thema Vermögensverwaltung und Vorsorge entlang dem Lebenszyklus durch Thomas Aregger, Leiter Privatkunden, und zur aktuellen Weltwirtschaftslage und Situation an den internationalen Kapitalmärkten von unserem CIO, Cyrill von Burg.

Abgerundet wurde der Anlass mit einem feinen Apéro Riche in unserem gemütlichen Wintergarten.

Wir blicken zurück auf einen Anlass mit vielen Informationen, guten Gesprächen, einer gesunden Prise Humor und feiner Verpflegung und bedanken uns bei allen Gästen für die Teilnahme.

Sie möchten sich auch ein Bild von uns machen? Unser nächster Informationsanlass findet wie folgt statt:

Informationsveranstaltung
Vortragssprache Schweizerdeutsch

Donnerstag, 2. Mai 2024

Zur Anmeldung

Marktdaten

Aktienmärkte Seit 31.12.23
SMI 11'676.1 +4.8%
SPI 15'328.5 +5.2%
DAX € 17'936.7 +7.1%
Euro Stoxx 50 € 4'986.0 +10.3%
S&P 500 $ 5'117.1 +7.3%
Dow Jones $ 38'714.8 +2.7%
Nasdaq $ 15'973.2 +6.4%
MSCI EM $ 1'034.7 +1.1%
MSCI World $ 3'363.0 +6.1%
Obligationenmärkte Seit 31.12.23
SBI Dom Gov TR 211.4 –1.6%
SBI Dom Non-Gov TR 115.1 +0.1%
Immobilienmärkte Seit 31.12.23
SXI RE Funds 483.1 +4.5%
SXI RE Shares 3'172.3 –1.2%
Rohstoffe Seit 31.12.23
Öl (WTI; $/Bbl.) 81.0 +13.1%
Gold (CHF/kg) 61'258.2 +9.8%
Wechselkurse Seit 31.12.23
EUR/CHF 0.9622 +3.6%
USD/CHF 0.8838 +5.0%
EUR/USD 1.0889 –1.4%
Kurzfristige Zinsen
3M Prog. 3M Prog. 12M
CHF 1.70% 1.7%–1.9% 1.2%–1.3%
EUR 3.93% 3.7%–4.0% 3.0%–3.2%
USD 5.33% 5.3%–5.5% 4.0%–4.3%
Langfristige Zinsen
10-Jahre Prog. 3M Prog. 12M
CHF 0.83% 0.7%–1.0% 0.8%–1.1%
EUR 2.43% 2.2%–2.5% 2.0%–2.2%
USD 4.31% 3.6%–3.8% 3.0%–3.3%
Teuerung
2022 2023 2024P
Schweiz 2.8% 1.5% 1.3%
Euroland 8.5% 2.6% 2.2%
USA 8.0% 3.0% 2.0%
Wirtschaft (BIP real)
2022 2023 2024P
Schweiz 2.2% 1.3% 1.6%
Euroland 3.3% 1.2% 1.8%
USA 1.9% 2.6% 2.0%
Global 3.0% 2.9% 3.0%
Zurück zu News